Das Evangelium kommt zu den Germanen.

In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung hatte sich das Evangelium, das mit Jesus in die Welt gekommen war, vor allem im Mittelmeerraum ausgebreitet. In weiten Teilen Europas bestimmten jedoch andere Götter das Leben der Menschen. Man verehrte sie unter „heiligen“ Bäumen: Wotan (dem „Wütenden“) war die Esche geweiht und Donar, dem „Blitz- und Donner-Gott“, die Eiche. Dort brachte man Opfer, um die Götter zu besänftigen und milde zu stimmen.
Bonifatius, der ursprünglich Wynfreth hieß, wurde etwa um das Jahr 673 im Südwesten Englands geboren. Im Alter von etwa 30 Jahren weihte man ihm im Kloster Nursling zum Priester. 716 unternahm Wynfreth seine erste Missionsreise zu den Friesen. Doch Friesenherzog Radbod verbot ihm die Missionierung. 718 begab er sich auf eine Pilgerfahrt nach Rom. Papst Gregor II. gab ihm den Namen Bonifatius und den Auftrag, den „ungläubigen Völkern das Geheimnis des Glaubens bekannt zu machen“. Anfangs zusammen mit seinem Landsmann Wilibrord zog Bonifatius viele Jahre lang durch Gebiete im heutigen Hessen, Thüringen und Bayern.