Atemholen Nr. 610
10. Juni 2018

“Herzlichen Glückwunsch”, rief sie ihm nach. “Du machst es richtig!” “Was mache ich richtig?”, fragte er verdutzt. “Ich habe doch gar nichts gemacht.” “Genau das meine ich”, antwortete sie verschmitzt. “Du hast nichts gemacht. Du hast nichts selbst in die Hand genommen. Du hast dich auf Gott verlassen. Jetzt hat er es gemacht. Und das ist viel, viel besser!”
Es war mitten in einem der abendlichen Krimis. Eigentlich sieht man ja vor allem die laufenden Bilder, die oft hektischen Schnitte, die Dramatik erzeugen sollen; auf den Text hört der Zuschauer eher nur zur puren Information über den Verlauf der Handlung. Diesmal war es anders. Das Drehbuch wurde plötzlich hörbar, ein guter Autor war am Werke gewesen. Und dann kam der eine Satz, den der Betrachter so noch nie gehört hatte. „Das Leben kann schon sehr weh tun.“ Die Formulierung war mir neu, doch die Sache sehr präsent. Nicht dies und das tut weh, sondern das Leben selbst. Ich weiß es von vielen Menschen, die es erlebten oder noch mitten im Schmerz stecken.
Sei mir ein schützender Fels, eine feste Burg, die mich rettet. Denn du bist mein Fels und meine Burg; um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten. Psalm 31,3-4