Atemholen Nr. 649
8. September 2019

Dieser 0-Euroschein soll an die Anfänge des christlichen Glaubens in unserem Land erinnern. Von da an prägte die Botschaft von Jesus Christus mehr und mehr alle Bereiche unserer Geschichte und das Leben der Menschen.
In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung hatte sich das Evangelium, das mit Jesus in die Welt gekommen war, vor allem im Mittelmeerraum ausgebreitet. In weiten Teilen Europas bestimmten jedoch andere Götter das Leben der Menschen. Man verehrte sie unter „heiligen“ Bäumen: Wotan (dem „Wütenden“) war die Esche geweiht und Donar, dem „Blitz- und Donner-Gott“, die Eiche. Dort brachte man Opfer, um die Götter zu besänftigen und milde zu stimmen.
Bonifatius erzählte von dem Gott, der die Menschen liebt und der ihnen die Angst vor den finsteren Mächten nehmen kann und will. Aber bei vielen wollte die Furcht vor der Macht der alten Götter nicht weichen. Sie opferten ihnen weiterhin unter den Bäumen. Bonifatius merkte, dass er mit Argumenten nicht weiterkam und so schritt er zur Tat. In der Nähe des Ortes Geismar in Hessen stand eine dieser mächtigen Donar-Eichen. Zusammen mit seinen Gefährten griff er zur Axt und fällte den Baum. Die Menschen waren starr vor Angst. Doch nichts geschah. Donar sandte weder Donner noch Blitz. Bonifatius hatte den Menschen gezeigt, dass man die alten Götter nicht fürchten muss. Später ließ er aus dem Holz der Eiche eine dem Apostel Petrus geweihte Kapelle bauen.