Atemholen Nr. 665
9. Februar 2020

Seit Ostern haben
die Mächte
der Vernichtung
und der Verzweiflung
nicht mehr das letzte Wort.
Nicht über die Welt.
Nicht über unser Leben.
Jesus lebt.
Sein Grab ist leer.
Und unsere
werden es auch sein.
... Vielleicht möchten Sie die Frage nach dem Sterben und dem Tod lieber vertagen? Ich sage das nicht ironisch, sondern ganz sachlich. Warum sich sorgen und das Gemüt krank machen, obwohl der Tod doch noch so weit entfernt ist? Vorsicht, er kann um die nächste Ecke kommen. Und er ist kein Freund, sondern ein Feind des Lebens. Man kann es ja auch wie jener amerikanische Spaßmacher halten, der meinte: „Ich habe keine Angst vor dem Sterben, wenn ich nicht dabei sein muss?“ Gut gelacht, doch das Lachen gefriert einem im Gesicht. Jeder wird ganz persönlich dabei sein, wenn er stirbt. Da ist mir das alte Gebet aus den Psalmen, dem Gebetbuch Israels und dann auch der Christenheit lieber, weil es so ehrlich ist. „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ (Psalm 90,12) Ich übersetze hier gerne frei: „…auf dass wir vernünftig, realistisch, ehrlich, pragmatisch werden.“ Wer begreift, dass sein Leben auf dieser Erde endlich ist, begrenzt, nicht unendlich und grenzenlos, der kann sein Leben vernünftig leben. Am allerbesten in der Beziehung zu Gott, wobei das Gebet eine große Rolle spielt.