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Sehnsucht und Freiheit
„Gott ist lange tot, wusste der junge Mann. Seltsam, wunderte sich der alte Pater: Vor einer Stunde sprach ich noch mit ihm.“
Mit dieser kurzen Szene bringt Lothar Zenetti die „Gottesfrage“ auf den Punkt. Die Skepsis eines jungen Menschen und das elementare Gottvertrauen eines alten Christen zeigen die Spannung, die überall um uns zu spüren ist. Oft auch in uns selbst. Beides ist da, es ist gut, es zu wissen und sich dem auszusetzen.
Die Sehnsucht nach Gott
Viele Menschen tragen eine tiefe Sehnsucht nach Gott in sich. Manche widersprechen dieser Feststellung, doch in bestimmten Stunden und Situationen taucht dann doch aus dem Verborgenen die Frage nach Gott auf. Den Glauben an Gott kann ein Mensch nur finden, wenn er sich seine Zweifel und Ängste erlaubt. Auch seine kritischen Beobachtungen der dunklen Seiten der Religion. Es gibt ja wirklich im weiten Raum der Religionen, Kirchen und Sekten so viel verkorkste Seelen und fundamentalistische Meinungen, dass es höchst verständlich ist, wenn jemand mit dieser Art von Glauben absolut nichts zu tun haben möchte.
Die Freiheit des Glaubens
Wir halten nichts von einem Glauben, der dem Menschen seine Würde nimmt und ihn unterwürfig und unfrei macht. Das totale Gegenteil wollen wir miteinander entdecken. „Zur Freiheit hat uns Christus befreit. So steht nun fest und lasst euch nicht wieder die Last der Religion auflegen.“ So hat der Missionar Paulus in den Jahren 53 oder 54 nach Christus an die jungen Christen in der Landschaft Galatien geschrieben, die unter den Einfluss von christlichen Fundamentalisten geraten waren. Dieser Linie der Suche nach der Wahrheit und Freiheit fühlen wir uns verpflichtet.
Gottes Sehnsucht nach uns
Gott hat Sehnsucht nach uns. Die Bibel ist voll davon. Deshalb macht es Sinn, die Fragen nach Gott zuzulassen. Kritisches Denken und stille Nachdenklichkeit sind angebracht. Es gibt noch viel zu bedenken und zu entdecken.
Johannes Hansen