Gesehen werden
Wir Menschen können auf ganz verschiedene Arten sehen. Mit den Augen. Den Händen. Den Ohren. Dem Herzen. Trotzdem sehen wir oft nur einen Teil des Ganzen.
Gott sieht dich ganz und gar. Mit jeder Facette, so wie du bist. Alle Licht- und Schattenseiten. Die Freude und die Traurigkeit. Die Sehnsucht und die Hoffnung in dir. Gott sieht dich – und er sieht dich liebevoll an.
Ist das nicht wirklich toll?!
Hier kannst du dir diese Botschaft noch einmal zusprechen lassen:
Bei dir. — Gott
Selber sehen
Gott sieht uns an. Freundlich. Liebevoll. Aufmerksam. Wertschätzend. Gott sieht dich.
Anders herum gilt: Wer Jesus ansieht, der sieht Gott. Wer etwas über Jesus herausfindet – was ihm wichtig ist, wie er handelt etc. –, der findet etwas über Gott heraus. Wer Jesus kennen lernt, lernt Gott kennen.
Auf der Suche
Du schaust und siehst nichts.
Du lauschst und hörst nichts.
Du forschst und findest nichts.
Bis er dich hört, sieht und findet.
Und du dich hören, sehen und finden lässt.
Und du beginnst zu staunen.
Und zu glauben.
Weil du gehört, gesehen und gefunden bist –
und auf einmal sehen kannst.
Sieht mich eigentlich jemand?
„In meiner Vergangenheit hatte ich oft das Gefühl, nicht gesehen zu werden. Ich wurde von „Freunden“ fallen gelassen. „Freunde“ gebrauchten mich als Ersatz für gerade nicht verfügbare Freunde oder als „Zweitwahl“. Ich selbst lag ihnen nicht so sehr am Herzen. Das war eine sehr schwere Zeit für mich. Wenn es mir schlecht ging, habe ich Sätze gehört wie: „Ach, das Problem hast du doch immer!“ Oder: „Stell dich nicht so an.“ Auch später hatte ich immer wieder „Freunde“, die mich ausgenutzt haben, um Dinge von mir zu bekommen. Wenn sie es nicht mehr brauchten, haben sie mich ignoriert. Ich kämpfe immer noch mit der dadurch entstandenen Prägung. Aber auch mit der Angst, wieder solchen Menschen zu begegnen. So sehe ich durch die schlechten Erfahrungen von damals meinen Selbstwert bis heute oft als sehr gering an. Ich will alles perfekt machen und den Ansprüchen der Gesellschaft und anderer Menschen gerecht werden. Ich will als Person anerkannt und wertgeschätzt werden. Aber das kann zwischen Menschen nie zu hundert Prozent funktionieren. Nur bei Gott ist es anders.
Gott sieht mich. Ihm bin ich wichtig. Ich bin in seinen Augen wertvoll.
Er hat mich gut gemacht, so wie ich bin – selbst mit meinen Fehlern und Schwächen. Bei ihm darf ich so sein, wie ich bin. Ich muss nichts verstecken. Ich muss nicht versuchen, perfekt zu sein. Ich weiß, dass er mich nicht einfach links liegen lässt, dass er immer für mich da ist und mir zuhört. Ich, ganz persönlich, bin ihm wichtig. So hat diese Zeit mich auch unglaublich in der Beziehung mit Gott gestärkt, meine Beziehung mit ihm enorm vertieft.
Außerdem hat mir Gott die Gabe der Empathie gegeben. So kann ich seine Liebe an andere Menschen weitergeben. Durch meine Vergangenheit habe ich erfahren, wie sich seelische Verletzungen anfühlen und kann mich gut in meine Mitmenschen hineinversetzten.
Deswegen versuche ich für andere da zu sein und sie mit kleinen Aufmerksamkeiten zu erfreuen. So habe ich kürzlich für Freunde, die in einer stressigen Zeit waren, Kekse gebacken. Oder ich schreibe gerne kleine Karten mit wertschätzenden Botschaften und gebe sie weiter. Ich habe ein offenes Ohr, wenn es jemandem in meinem Umfeld schlecht geht. Ich versuche Menschen zu sehen, mit Liebe und Wertschätzung – so wie Gott mich sieht – und Dich übrigens auch.
Auch wenn ich immer wieder Angst habe, verletzt zu werden, bin ich Gott für diese Gabe dankbar. Ich schöpfe Kraft aus der Gewissheit, dass Gott mich sieht und mich bedingungslos liebt. Ich freue mich, wenn ich Gottes Liebe an andere weitergeben kann.“
Viktoria Schüler