Gott und ich – wie wird da eine langfristige Beziehung draus?
Vielleicht war dir die ganze Sache mit Gott bisher sehr fremd.
Vielleicht hattest du mit Christen und Kirche bisher nichts am Hut.
Vielleicht hast du festgestellt: Mit Gott bin ich irgendwie noch nicht fertig.
Gott ist mit dir auf gar keinen Fall fertig.
Im Gegenteil.
Er liebt dich. Wirbt um dich. Wartet auf dich. Hat Zeit für dich. Will mit dir dein Leben gestalten. Ist immer da.
Und nah. Auch jetzt.
Die gute Nachricht ist: Wenn du mit Gott unterwegs sein möchtest, dann kannst du ihm das einfach sagen. Wenn du möchtest, dass er eine Rolle in deinem Leben spielt. Wenn du seine Nähe genießen, seine Liebe aufsaugen und seinen Trost an dein Herz lassen möchtest. Und dann ist es so. Du brauchst nichts zu unterschreiben, keine Regeln befolgen oder irgendwelche Rituale durchführen. Das ist zuallererst eine Sache zwischen Gott und dir.
„Gott, ich kenne dich noch nicht besonders gut, aber was ich bisher von dir weiß, finde ich ziemlich gut. Ich würde dich gern besser kennen lernen. Ich glaube, dass deine Liebe, Annahme und Hoffnung mir echt gut tun würden. Ich würde auch gerne ins Gespräch mit dir kommen. Über mich und dich, über das Leben, die Welt und so. Kurzum: Ich würde dich gern in meinem Leben dabeihaben. Ich melde mich wieder. Dein/e …“
Bin ich schon Christ?
Wer ist eigentlich Christ?
Der die Bibel auswendig kann? – Möglich.
Die so schön Lieder von Jesus singt? – Vielleicht.
Der den Armen hilft und sich für Gerechtigkeit einsetzt? – Kann sein.
Die immer weiß, was moralisch richtig ist? – Eventuell.
Der sicher ist, dass Gott ihn liebt? – Auf jeden Fall.
Die es genießt bei Gott dazuzugehören? – Sicher.
Der seine Sorgen bei Gott abgibt und leichter lebt? – Aber hallo.
Die von Gott Kraft schöpft für Leben und Sterben? – Ganz bestimmt.
Christsein heißt: Ich weiß mich von Gott geliebt und das sickert nach und nach in alle Ritzen meiner Seele, wird die Grundlage meiner Gedanken und bestimmt immer mehr meinen Blick auf mich, die anderen und die Welt.
Und jetzt?
Gott zu sagen: „Lass uns beste Freunde werden. Mindestens!“, ist natürlich nur der erste Schritt. Damit beginnt ein spannendes Abenteuer, das dein Leben auf den Kopf stellen wird.
Dazu brauchst du …
- bestimmt einige Informationen und Quellen, um noch mehr über Gott und Jesus herauszufinden.
a. Das geht z. B. hier auf gott.net.
b. Das geht ganz wunderbar in der Bibel. In diesem Buch findest du ganz viele grundlegende Texte des christlichen Glaubens, vor allem aber Geschichten davon, wie Menschen mit Gott unterwegs waren. Schau doch mal wieder rein
c. Dazu kannst du auch vertiefende Kurse rund um Gott oder Jesus nutzen. Gott besser kennenlernen Gott, ja klar. Aber Jesus? Kann ich das wirklich glauben?
d. Darüber hinaus haben sich viele Christen immer wieder Gedanken gemacht, wie sie das, was ihren Glauben ausmacht, in einen Text bringen können, der anderen hilft. Daraus sind z. B. die sogenannten „Bekenntnisse“ geworden, die auch heute in vielen Gottesdiensten von allen gemeinsam gesprochen werden. Auf der Seite der Evangelischen Kirche Deutschlands kann man einige davon ansehen und vielleicht auch für sich persönlich nutzen. - wahrscheinlich die Möglichkeit Fragen zu stellen und gemeinsam mit anderen auf die Suche nach Antworten zu gehen.
- ganz sicher andere Christinnen und Christen. Kirche bzw. Gemeinde ist der Ort, an dem verschiedenste Menschen gemeinsam versuchen, die Bedeutung der Botschaft von Gott zu verstehen, zu feiern und ihre Konsequenzen für das Leben zu entdecken. In einer Gemeinde darf jeder dazugehören und ein wenig von Gottes Liebe durch die anderen Menschen dort erleben. In einer Gemeinde teilen Menschen ein Stück Leben und Glauben miteinander, unterstützen sich, ermutigen sich gegenseitig und feiern gemeinsam den Gott der Liebe.
Dabei gibt es ganz unterschiedliche Kirchen und Gemeinden: evangelische, katholische, orthodoxe und freikirchliche. Die Unterschiede sind gar nicht so wichtig – viel wichtiger ist, dass du einfach hingehen und selbst schauen kannst, ob die Gemeinde zu dir passt. Ob sie dich weiterbringt. Ob du brauchbare Antworten auf deine Fragen über Gott und die Welt bekommst. Selbstverständlich darfst du dir auch verschiedene Kirchen und Gemeinden anschauen und dann entscheiden, ob du dortbleiben möchtest.
auf dich.
— Gott
Was ist eigentlich der „Glaube“ genau? Was bedeutet es zu „glauben“? Der Autor des Hebräerbriefs, der in der Bibel abgedruckt ist, beschreibt „Glauben“ so: „Der Glaube ist das Vertrauen darauf, dass das, was wir hoffen, sich erfüllen wird und die Überzeugung, dass das, was wir nicht sehen, existiert.“ Die Bibel: nach Hebräer 11,1.
Im Video sind verschiedene Stellen aus der Bibel miteinander verbunden, um ein eindrückliches Bild davon zu zeichnen, was es ausmacht zu glauben: Alle Voraussetzungen für unser Leben und unseren Glauben sind uns von Gott geschenkt, vor allem anderen. Im zweiten Schritt liegt es an uns: Laufen wir los? Gehen wir an den Start und setzen etwas daran, im Glauben stark zu werden? Fokussieren wir unseren Blick immer wieder neu auf Gott und wagen es, in unserem Glauben zu wachsen, anstatt stehen zu bleiben?
Mein Leben ist viel zu verkorkst für Gott
Manche Menschen treibt die Frage um: Kann Gott mich und mein Leben überhaupt irgendwie gut finden, obwohl ich nicht immer ein guter Mensch bin? Obwohl ich viele Ecken in meinem Leben habe, die ich lieber niemandem zeige, weil ich mich schäme? Kann ich überhaupt zu Gott gehören, wenn mein Leben so verkorkst ist?
Auf der einen Seite kann die Antwort nur lauten: Ja, du kannst. Gott liebt dich – genauso wie du bist. Und damit darfst du auch erst einmal völlig zufrieden sein.
Andererseits stellt Gottes Liebe uns vor die Herausforderung, dass unser Leben dieser Liebe immer mehr entspricht. Zum Beispiel: Wenn Gott mich so wahnsinnig liebt, liebt er die anderen Menschen ja genauso. Und dann möchte ich die auch so behandeln. Die meisten merken dabei schnell: Ich kann mein Verhalten zwar hier und da ein bisschen anpassen und verändern. Aber so richtig von Grund auf ändern kann ich mich nicht. Auch nicht an den Stellen, wo es vielleicht gut wäre.
Wir können unsere Fehler, bzw. deren Folgen, meist nicht selbst beseitigen. Wer nur einmal kurz überlegt, wie viele Sklaven weltweit für den eigenen Lebensstil ausgebeutet werden. Wie wenig uns das Schicksal tausender täglich verhungernder Kinder auf der Welt letztlich juckt. Wie wenig wir gegen Ausgrenzung in unserer Gesellschaft tun (außer vielleicht, wir gehören zu den Ausgegrenzten). Wie süchtig wir nach Anerkennung sind und wie hemmungslos wir deswegen lügen, andere schlechtreden und einiges mehr. Dann wird uns beispielhaft deutlich: Wir können uns nicht selbst vergeben, was wir anderen angetan haben. Und auch nicht, wie fern wir uns von Gott halten und wie bewusst wir gegen seine Liebe zu uns, den anderen und seiner Welt denken, reden und handeln.
Die daher nötige, grundlegende Veränderung unseres Lebens muss von außen kommen. Gott befreit uns von Resignation. Er verändert die Art, wie wir über uns selbst und über andere denken. Er schenkt uns neue Freude am Leben. Er hilft uns, Entscheidungen zu treffen. Und er versichert uns, dass wir seine Kinder sind. Gott deckt auch auf, wo wir Erneuerung und Veränderung brauchen und schenkt uns die Gewissheit, dass er diese Punkte gemeinsam mit uns angeht, wenn wir das möchten. Und er schafft für uns die Verbindung zu Jesus Christus, ohne den es keine wirkliche Vergebung und Veränderung für uns gibt.
Das bedeutet: Wir sind zuerst einmal Beschenkte. Anders zu leben und Vergebung zu erleben ist ein Geschenk Gottes, keine Leistung. Jesus hat schon für uns bezahlt. Wenn wir durch Gott die Notwendigkeit von Vergebung erkennen, wenn wir uns und Gott eingestehen, dass unsere Beziehung zu ihm, zu anderen, uns selbst und Gottes Schöpfung oft nicht in Ordnung ist, und wenn wir von Jesus’ Vergebung erfahren, kann ein neues und anderes Leben beginnen.